Studierfähigkeitstest – lohnt sich das?

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Wer studieren möchte, benötigt normalerweise die (Fach-)hochschulreife. Doch viele Bachelor- und Masterstudiengänge eröffnen Bewerber/innen auch ohne Abitur, sich zu immatrikulieren. Sie müssen dann einen Studierfähigkeitstest bestehen. Auch für Medizin, Chemie, Sportwissenschaften und andere Fächer gibt es Studieneingangstests.

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Welche Varianten gibt es, und was wird abgefragt?

Was ist ein Studierfähigkeitstest?

Studierfähigkeits- oder Zulassungstests vermitteln der Fakultät, ob der Bewerber bzw. die Bewerberin, unabhängig von seinen/ihren Schulnoten, für das Studium seiner/ihrer Wunschfachrichtung geeignet ist. Sie ermöglichen eine Selektion, berücksichtigen aber auch Nachrücker in NC-Fächern wie Medizin, wo nur ein eingeschränktes Studienplatzangebot zur Verfügung steht.

Studierfähigkeitstest werden zudem als Talentscouting eingesetzt, etwa im Kunststudium, in Design, Musik, Schauspiel und in der Sportwissenschaft. Dass Psychologie- und Lehramtsstudierende einen Eingangstest bestehen müssen, ist selbstverständlich, denn ihnen obliegt eine hohe menschliche Verantwortung. Auch Studienfächer mit hohem berufspraktischem Lernanteil wie Bauwesen und Ingenieurwissenschaften setzen Eingangstests voraus, besonders für Quereinsteiger/innen aus der Praxis.

Sind Studierfähigkeitstests vor Studienantritt verpflichtend?

Je nach Studienfach und Fakultät sind einige Auswahlverfahren verpflichtend. Andere Studiengänge bieten freiwillige Tests an, in denen die Aspirant/innen ihre Eignung und Motivation überprüfen können.

Die verpflichtenden Studierfähigkeitstests fließen in das Auswahlverfahren der Bachelor- und Masterstudiengänge ein. Über die Gewichtung der Tests entscheiden die Hochschulen. So können die Testergebnisse zu einem Drittel oder zu 50 Prozent berücksichtigt werden.

Sind die Anforderungen bundesweit gleich?

Die Maßstäbe der Studierfähigkeitstests sind weitgehend einheitlich. Denn die Tests sollen unter anderem regionale Unterschiede bei der Notenvergabe der Schulen aufdecken und berücksichtigen. Vergleichbar ist auch die Überprüfung der geistigen und logischen Fähigkeiten, um zu eruieren, inwieweit der/die Bewerber/in den Anforderungen des Studiums gerecht werden kann.

Welche Chance bieten Zulassungstests Bewerber/innen, deren Abiturnoten nicht genügen?

Wer aufgrund seiner Schulnoten nicht die erste Stufe des Auswahlverfahrens genommen hat, erhält durch den Studierfähigkeitstest eine zweite Chance. Dies ist zum Beispiel an privaten Hochschulen üblich, die Studienfächer wie Medizin, Psychologie, Jura oder BWL anbieten.

Für welche Studienrichtungen sind Studierfähigkeitstests vorgeschrieben?

  • Medizin und Zahnmedizin: Hier gibt es seit den 1980er Jahren den TMS Test für medizinische Studiengänge
  • Pharmazie: Von Fakultäten wie Freiburg, Heidelberg und Tübingen wurde 2020/2021 der Studierfähigkeitstest PhaST eingeführt
  • Chemie, Physik, Informatik, Bauingenieurswesen: In diesen Fächern werden Studierfähigkeitstests häufig gefordert. Teilweise werden sie auch als freiwilliges Self Assessment angeboten. Obgleich in vielen MINT-Fächern Bewerbermangel herrscht, ist die Studienabbruchquote hoch, weshalb Studieneingangstests die Voraussetzungen überprüfen sollen
  • Sportwissenschaften: Hier sind Zugangstests obligatorisch, um das körperliche Leistungsvermögen und die Fertigkeiten der Bewerber/innen in verschiedenen Basissportarten zu bewerten.
  • Künstlerische Fächer: Bei ihnen sind Arbeitsproben und Mappen sowie Eingangstests und Motivationsgespräche Voraussetzung für die Zulassung.

Welche Rolle spielt der Studierfähigkeitstest in Baden-Württemberg?

An den zulassungsbeschränkten Studiengängen in Baden-Württemberg werden fast überall Studierfähigkeitstests gefordert. Außerdem verlangen die Hochschulen einen Eingangstest, wenn Bewerber/innen statt der allgemeinen bzw. fachgebundenen Hochschulreife nur die Fachhochschulreife vorweisen können.

Sind die Studierfähigkeitstests kostenlos?

Die Eingangstest sind häufig gebührenpflichtig, sie kosten je nach Fakultät zwischen 75,– und 200,– Euro. Andere Hochschulen bieten kostenfreie Testverfahren an.

Welche Arten von Studierfähigkeitstest gibt es?

Grob lassen sich fünf Arten von Testverfahren unterscheiden:

  • Der allgemeine Studierfähigkeitstest: Hier geht es um kognitive Fähigkeiten wie Logik, Textverständnis, visuelles Denkvermögen, Konzentration, Merkfähigkeit und Sprachbeherrschung, aber auch Allgemeinwissen, Englischkenntnisse und mathematisches Verständnis.
  • Der medizinische Studienzugangstest TMS ist ähnlich strukturiert.
  • Die Deltaprüfung: Sie soll in Baden-Württemberg Studieninteressierten mit fachgebundener Hochschulreife den Zugang zu den staatlichen Universitäten und den Pädagogischen Hochschulen eröffnen, die durch ihre Fachbindung hiervon ausgenommen waren.
  • Der Studierfähigkeitstest für internationale Studierende (TestAS): Er ist Ausgangspunkt für ausländische Studierende, die sich an deutschen Hochschulen einschreiben möchten. Er findet in DaF-Testzentren in Deutschland und im Ausland statt und kann in deutscher oder englischer Sprache absolviert werden. Auskünfte erteilen die Fakultäten.
  • Fachbezogene Studierfähigkeitstests: Sie kommen traditionell in Studiengängen wie Kunst und Musik, aber auch den MINT-Fächern, der Psychologie, den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zum Tragen.

Wie laufen die Tests ab?

Die allgemeinen und spezifischen Studierfähigkeitstests werden in der Regel PC-gestützt angeboten. Wie die IQ-Tests sind sie vorwiegendMultiple-Choice-Tests, bei denen zu jeder Frage vier Antwortvorgaben angeboten werden, von denen nur eine richtig ist. Sie müssen unter Beachtung fester Zeitlimits ausgefüllt werden.

Beim Deltatest gilt es 110 Aufgaben zu bearbeiten, darunter

  • Matrizentests: logische Verknüpfung verschiedener Zahlen- und Musterreihen erkennen und ergänzen
  • Quantitatives Problemlösen: mathematische Textaufgaben
  • Aufgaben zum Sprachgefühl: Lückentexte und Multiple-Choice-Fragen zu Rechtschreibung, Ausdruck, Sprichwörtern und Redensarten
  • Logische Schlussfolgerungen-Tests („Kein Tier ist müde. Einige sind nicht hungrig. Also sind einige nicht müde.“ (Stimmt oder stimmt nicht?)
  • Interpretation von Grafiken und Tabellen.

Der allgemeine Studierfähigkeitstest überprüft auch Persönlichkeitseigenschaften wie Gewissenhaftigkeit, Offenheit und emotionale Stabilität. Da dies eine Selbsteinschätzung erfordert, appelliert er an die Ehrlichkeit des Bewerbers / der Bewerberin.

Darüber hinaus setzen viele Fakultäten schriftliche Eingangstests, persönliche Gespräche, Präsentationen und Referate ein. Ergänzend können Werkstücke, Projekte und andere Arbeitsproben berücksichtigt werden

Wann finden die Tests statt?

Die Prüfungen finden ein- bis zweimal jährlich statt, meist rechtzeitig vor den Immatrikulationsfristen. Sie sollten sich zeitnah anmelden, auch, um sich umfassend vorbereiten zu können.

Wie ermöglicht der Plakos-Studierfähigkeitstesttrainer die Vorbereitung?

Der Plakos-Test ist ein gutes Tool zu Vorbereitung auf den Studierfähigkeitstest. Er simuliert Multiple-Choice-Fragen, eröffnet realistische Zeitfenster für die Bearbeitung und liefert aussagefähige Ergebnisse, die die eigene Einschätzung überprüfen. Auch Teilbereiche sind trainierbar.

Der Plakos-Test eignet sich besonders zur Vorbereitung der Zulassungstests an den Universitäten und Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg, aber auch der Universität St. Gallen, der Universität Wien, der Uni Potsdam und anderen Hochschulen.

Mit dem Online-Testtrainer von Plakos erhalten Sie gleichzeitig Zugang zur Plakos-App für iOS oder Android. So lassen sich die Tests auch vom Smartphone aus bearbeiten.

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