Hundert Meter über der Wupper ragt die bergische Grafenresidenz Schloss Burg im Solinger Stadtteil Burg an der Wupper empor. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war diese Burg nur über einen einfachen östlich gelegenen Weg zugänglich. Seit 1952 gibt es einen alternativen Zugang über eine Seilbahn, welche die Stadtteile Unterburg und Oberburg miteinander verbindet.
Ein Relikt der frühen 50er Jahre
1951 wurde die Einseil-Doppelsesselumlaufbahn von dem Unternehmer Dieter Backhaus erbaut. Die Umsetzung erfolgte durch die Firma Weigmann unter Anleitung des Architekten Walter Fehse. Die Familie Backhaus entschloss sich zum Bau der Seilbahn nach ihren Reisen in den Schwarzwald und nach Österreich, welche sie mit neuen Eindrücken dazu inspirierten, die Verbindung zwischen Unter- und Oberburg in Angriff zu nehmen. Ein Jahr später wurde die Seilbahn eröffnet.
Als erste Personenseilbahn in Nordrhein-Westfalen werden stündlich bis zu 800 Personen mit 30 Doppelsesseln von einer Station zur nächsten Transportiert. Über drei Stützen wird ein 23 mm dickes und 497 m langes Stahlseil geführt und über einen Gleichstrommotor mit Ward-Leonard-Satz angetrieben. Dieser Ward-Leonard-Satz besteht aus drei Gleichstrommotoren, um Leistung und Geschwindigkeit des Antriebs einstellen zu können.
Diese Art der Maschinerie wird mittlerweile von neueren Drehstrommotoren abgelöst, findet aber noch heute in Theatern und auch der Seilbahn Burg Verwendung. Moderne Drehstrommotoren wurden später als Ersatzantrieb nachgerüstet, jedoch läuft der Hauptantrieb weiterhin über den Ward-Leonard-Satz, da dieser bei gutem Zustand zwar sehr groß, aber dafür sehr robust ist und eine gute Geschwindigkeitsregelung vorweist.
Zwischen Stadt und Natur
Die Fahrt bis Oberburg kann in Doppelsesseln erlebt werden. Fahrradfahrer können zudem über eine Aufhängung hinter der Rückenlehne ihr Fahrrad mitnehmen, solange dieses nicht mehr als 20 kg wiegt. Während die Fahrgäste von der Winde hinauf gezogen wird, können sie einen Blick über Solingen und die umliegende Landschaft bekommen. Eine einfache Fahrt für Erwachsene kostet 3,50€, während Kinder von ein bis dreizehn Jahren 3€ zahlen. Buggys und Fahrräder können für einen Aufpreis von je 3€ mitgenommen werden.
Die Stationen erreichen
Um die Seilbahn nutzen zu können, kann der potenzielle Fahrgast sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmittels als auch mit dem Auto die Tal- und Bergstation erreichen.
Talstation:
Haltestelle “Burg Seilbahn” mit Linie 283/687
Haltestelle “Burg Rathaus” mit Linie 653/687/689
mit Auto zur Hasencleverstraße 1b in 42659 Solingen
Bergstation:
Haltestelle “Burg Schloss” mit LInie 266/689
mit Auto zu. Schlossplatz 17 in 42659 Solingen
Generell sind die Stationen während der Öffnungszeiten telefonisch unter 02 12 4 22 64 (Talstation) oder 02 12 4 31 81 (Bergstation) zu erreichen. Weiterhin gibt es die Emailadresse info@seilbahn-burg.de oder die Internetseite seilbahn-burg.de, um sich über Öffnungszeiten und aktuelle Situationen zu informieren. Hierbei gilt es zu beachten, dass die Öffnungszeiten je nach Jahreszeit variieren und die Seilbahn beispielsweise in der Wintersaison nur am Wochenende zwischen 12 Uhr und 16.45 Uhr fährt.
Lohnenswertes Erlebnis für alle
Schlussendlich ist die Fahrt mit der Seilbahn Burg für alle schwindelfreien ein einzigartiges Erlebnis, um die Natur von oben zu genießen. Der anschließende Besuch der Schloss Burg ist zu empfehlen, um den Ausflug nach Solingen abzurunden.
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