Toelleturm in Wuppertal

Toelleturm
Der-wuppertaler, GER Wuppertal Toelleturm 001 2016, CC BY-SA 4.0

Am Rande des Barmer Waldes steht der Toelleturm in Wuppertal-Barmen. Der sehenswerte Turm gehört zu einer der weitläufigsten privaten Parkanlagen Deutschlands, den Barmer Anlagen. Er bietet einen bemerkenswerten Ausblick bis hin zu den Düsseldorfer Hafenanlagen am Rhein.

Die Eckdaten des Toelleturms

Der Toelleturm steht auf einer Höhe von 333 Metern über NN. Standort ist die höchste Erhebung auf dem Gelände des Barmer Verschönerungsvereins. Der Turm hat eine Höhe von 26,25 Metern. Der runde Turm hat einen Durchmesser von 7,70 Metern am Fuß. Er verjüngt sich auf einen Durchmesser von 5,14 Metern am oberen Ende.

Das Mauerwerk ist zweischalig aufgebaut. Der Zwischenraum ist mit unbehauenem Stein in Form eines Zyklopenmauerwerks gefüllt. Die Fugen sind ungerichtet.

Zu einem in sieben Metern befindlichen Umgang führt eine Außentreppe. Von dort führen weitere 146 Stufen zu einer Aussichtsplattform in circa 25 Metern Höhe über dem Plateau. Die Umrandung der Wendeltreppe war früher von Löchern durchbrochen. Die Fassade des Turms war teilweise bewachsen.

Erbaut wurde der Turm von 1887 bis 1888 im Gedenken an den Fabrikanten Ludwig Ernst Toelle. Nach dessen Tod stiftete dessen Familie 15.000 Goldmark für die Errichtung des Turms. Empfänger war der damals noch junge Barmer Verschönerungsverein. Seit 1888 ist der Turm für Besucher geöffnet. Damals kostete der Eintritt 10 Pfennig.

Daten:

  • Standort: 333 m über NN
  • Höhe: 26,25 m
  • Umgang in 7 m Höhe
  • Aussichtsplattform in 25 m Höhe
  • Bauzeit: 1887-1888
  • Baukosten: 15.000 Goldmark

Vor dem Verfall gerettet

Die Kinder des Unterbarmer Textilfabrikanten Ludwig-Ernst-Toelle († 1886) stifteten 1887 die Mittel für den Bau des Turms. Die Fertigstellung erfolgte 1888. Am 29. April 1888 fand die feierliche Eröffnung statt. Mit einer Flugabwehrkanone bestückt diente der Turm während des Zweiten Weltkriegs als Beobachtungspunkt.

Im Jahre 1949 wurde der Turm wegen Einsturzgefahr für Besucher gesperrt. Nach umfangreichen Reparaturen erfolgte am 3. September 1950 die Wiedereröffnung. Die dafür notwendigen Mittel wurden aus Spenden und dem Verkauf von Bausteinen mit Toelleturmmotiv und Rundblickkarten aufgebracht.

1961 wurde der Turm erneut geschlossen. Es gab wieder Sicherheitsbedenken. Da kein Geld einzuwerben war, plante man 1965 den Abriss. Der Barmer Verschönerungsverein konnte jedoch 1970 den Turm für 50.000 DM wenigstens grundsanieren. Trotzdem blieb der Turm eine unbegehbare Ruine. Der ganze Bereich rund um den Turm musste 1977 wegen Steinschlaggefahr abgesperrt werden.

Durch Sponsorengelder renoviert, wurde der Turm 1978 wiedereröffnet.
Erneute Risse am Gebäude zeigten sich 1988. Bei Untersuchungen stellte sich heraus, dass durch die letzte Sanierung nicht alle Mängel behoben wurden. Zudem waren einige Arbeiten nicht fachgerecht ausgeführt worden. Ein Gutachten der Bergischen Universität veranschlagte 1989 rund 600.000 DM für die Sanierung. Ein Abriss wäre mit 400.000 DM, ein Neubau mit 1.500.000 DM zu Buche geschlagen.

Durch das Gewinnen fast 1000 neuer Mitglieder und vielen Aktionen gelang es dem Barmer Verschönerungsverein, fast eine Million DM zu sammeln. Damit wurden die umfangreichen Renovierungsarbeiten finanziert. Die Wiedereröffnung fand am 11. August 1990 statt.

Geschichte des Toelleturms:

  • 1886 Stiftung durch die Kinder des Ludwig-Ernst Toelle
  • 1887 Baubeginn
  • 24. April 1888 Eröffnung
  • 1949 Schließung wegen Einsturzgefahr
  • 1950 Wiedereröffnung
  • 1961 erneute Schließung
  • 1970 Grundsanierung
  • 1989 umfangreiche Sanierung
  • 11. August 1990 Wiedereröffnung

Beachtenswertes

Eine Bronzetafel über der Eingangstür im Erdgeschoss trägt die Inschrift: „Toelleturm, erbaut 1888, erneuert 1990“. Die eigentliche Widmungstafel trägt die Inschrift: „Dieser Aussichtsthurm wurde im Jahre 1887 gebaut und gestiftet zum Eigenthum des Barmer Verschönerungs-Vereins in Erinnerung an Ludwig-Ernst Toelle, 1822-1886, von dessen Familie.

Bei gutem Wetter bietet der Turm eine bemerkenswerte Fernsicht. Westwärts ist der Blick bis zum Rhein möglich. In nördlicher Richtung liegt das Tal der Wupper. Neben der Schwebebahn sind die nördlichen Höhenlagen zu erkennen. Im Osten erstrecken sich Teile Westfalens, im Süden Remscheid. Bei guter Sicht ist der Fernsehturm in Düsseldorf zu sehen.

Besichtigung des Toelleturms

Eine Besichtigung des Toelleturms ist wegen des Ausblicks lohnenswert. Das circa 100 Hektar große Gelände mitten in Wuppertal ist leicht zu finden. Der Turm ist ab Ostern an Samstagen sowie an Sonn- und Feiertagen geöffnet. Für vereinbarte Gruppenbesuche steht der Turm auch wochentags offen.
Voraussetzungen sind klares und trockenes Wetter bei einer Mindesttemperatur von 18 Grad.

Öffnungszeiten:

  • Sonn- und Feiertags: 12.00-18.00 Uhr
  • Samstag: 15.00-18.00 Uhr
  • Wochentags: nach Vereinbarung

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