"Sina und Tim spielen Doktor" - gespielt von Schauspielerin Britta Weyer für den Kölner Verein Zartbitter e.V. Foto: Kerstin Rettke.
Hilfe holen ist kein Petzen – “Sina und Tim spielen Doktor” – Theaterstück für Kinder
Der Kölner Verein “Zartbitter” und die evangelische Beratungsstelle “Haus für Alle” haben sich zusammengeschlossen, um das ernste Thema “Sexualisierte Gewalt” kindgerecht und humorvoll auf die Bühne zu bringen. In Kitas und Grundschulen, sowie bei Elternabenden in evangelischen Einrichtungen, wird das Stück “Sina und Tim spielen Doktor” aufgeführt, um Kinder und Eltern für den respektvollen und grenzachtenden Umgang miteinander zu sensibilisieren.
Bei einem gut besuchten Infoabend in der Kita “Unterm Schirm” der Evangelischen Kirchengemeinde Marienhagen-Drespe konnten sich Eltern und Erzieherinnen einen ersten Eindruck von dem Theaterstück verschaffen. Kerstin Rettke, die Leiterin der Einrichtung, betonte die Wichtigkeit, Kinder zu ermutigen, ohne Scham über ihren Körper zu sprechen und “Nein” zu sagen, wenn sie sich unwohl fühlen.
Das Stück, welches in Zusammenarbeit mit psychologischen Beratungsstellen aus dem Oberbergischen Kreis entwickelt wurde, legt großen Wert auf einen respektvollen Umgang miteinander, der in der heutigen Medienlandschaft für Kinder und Jugendliche immer wichtiger wird.
Die Fachberaterinnen Melina Kyranoudis und Birgit Wetter-Kürten von “Haus für Alle” unterstrichen, dass die Prävention von sexuellen Übergriffen bereits im Kindergartenalter beginnen muss und dass Erwachsene die Hauptverantwortung für den Schutz der Kinder tragen.
Die Aufführung in der Kita “Unterm Schirm” war ein voller Erfolg. Die 35 anwesenden Kinder aus den älteren Jahrgängen waren begeistert und äußerten sich positiv über das Stück, in dem die Schauspielerin Britta Weyers die Rollen von Sina und Tim übernahm.
Die Kinder lernten durch die humorvolle Darstellung, wie wichtig es ist, Grenzen zu setzen und zu respektieren. Dabei wurden die Rollen von Sina und Tim durch Puppen dargestellt, die alltägliche Szenen aus dem Kindergarten nachspielten.
Ein Highlight des Stücks war das geheime Code-Wort “Stopp – Möhrensalat!”, das Sina und Tim nutzten, um klar zu machen, wenn sie etwas nicht mochten. Dieses Code-Wort soll den Kindern helfen, ihre Grenzen deutlich zu machen und sich in unangenehmen Situationen zu schützen.
Die Aufführungen, die durch die Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln finanziert werden, sind kostenlos und werden in den kommenden Monaten in weiteren Einrichtungen der evangelischen Kirchengemeinden präsentiert.
Darüber hinaus bietet Zartbitter e.V. auch ein Präventionstheaterstück für Grundschulkinder an, das sich mit den Themen sexuelle Belästigung und Mobbing auseinandersetzt.
Das Engagement von “Zartbitter” und “Haus für Alle” ist Teil eines umfassenden Schutzkonzepts gegen sexualisierte Gewalt im Kirchenkreis An der Agger, das die Prävention in der Kinder- und Jugendarbeit beinhaltet. Die Beratungsstelle “Haus für Alle” steht als Anlaufstelle für alle Fragen rund um dieses sensible Thema zur Verfügung.
