Guppy Krankheiten

Guppy im Aquarium
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Es ist immer wieder faszinierend, wenn ein Schwarm von Guppys durch das Aquarium schwimmt. Guppys sind zwar robuste und anpassungsfähige Einsteigerfische, aber bei schlechten Haltungsbedingungen und falschen Wasserparametern bleiben auch die kleinen Unterwasserbewohner nicht von Krankheiten verschont.

Beobachten beugt Krankheiten vor

Durch genaues Beobachten können Krankheiten vermieden werden. Je nach Art der Erkrankung trifft es einzelne Fische oder den gesamten Bestand. Ein Hauptgrund, warum Guppys erkranken ist Stress. Guppys sind besonders stressanfällig und Stress schwächt das Immunsystem. Ein geschwächtes Immunsystem ist wiederum die Grundlage für Krankheiten. Als Stress empfinden Guppys alles, was von ihren natürlichen Bedürfnissen und Verhaltensweisen abweicht. Die Prophylaxe von Krankheiten beginnt daher schon während der Planung und Einrichtung des Aquariums.

Mangelnde Pflege

Viele Krankheiten sind auf mangelnde Pflege zurückzuführen. Guppys tolerieren veränderte Wasserwerte, aber durch Hygiene im Becken, wie beispielsweise ein regelmäßiger Teilwasserwechsel, kann den Fischen unnötiges Leid erspart werden.

Falsche und schwankende Temperaturen

Guppys können, wie alle anderen Fische auch, ihre Körpertemperatur nicht selbst regeln. Deshalb hat die Wassertemperatur einen unmittelbaren Einfluss auf die Funktionalität des Stoffwechsels.

Säure- und Laugenkrankheit

Starke pH-Wert-Schwankungen führen zu Dauerstress und zum Ausbruch von Krankheiten. Der pH-Wert kann über das CO₂ geregelt werden. Bei CO₂-Mangel steigt der pH-Wert an und durch den Anstieg wandelt sich das ungiftige Ammonium zu Ammoniak und schädigt die Guppys. Aber auch ein Zuviel anCO₂ ist ungünstig. Dadurch wird der pH-Wert gesenkt und das stresst die Fische ebenfalls.

Sauerstoffmangel

Sauerstoffmangel tritt sehr schnell in wenig bepflanzten Becken mit hohen Temperaturen auf. Allerdings auch durch Zersetzungsprozesse. Sauerstoffmangel macht sich bemerkbar, wenn die Tiere heftig atmen und nach Luft schnappen. Dauerhafter Sauerstoffmangel schwächt den Allgemeinzustand der Guppys und macht sie anfällig für Krankheiten. Ein Indiz für Sauerstoffmangel ist starker Algenwuchs. Abhilfe schafft ein sofortiger Wasserwechsel, eine Kontrolle des Filters und bei Bedarf eine stärkere Bepflanzung des Aquariums.

Vergiftungen

Vergiftungen, zum Beispiel durch Schwermetalle, sehen zunächst wie ein Sauerstoffmangel aus, denn die Gifte schädigen die Kiemen sowie die Schleimhäute. Erst wenn sich die Schleimhäute verfärben, ist das ein Beweis für Vergiftungen. Abhilfe schafft eine sofortige Umsetzung der Guppys in unbelastetes Frischwasser. Zur genauen Abklärung sollte eine Wasserprobe genau getestet werden.

Flossenfäule

Guppys leiden häufig an der Flossenfäule. Charakteristisches Symptom dieser Krankheit ist die Zersetzung der Flossenmembran, hervorgerufen durch Bakterien. Bei schlechter Wasserqualität ist es für die Bakterien ein Kinderspiel, sich im Aquarium auszubreiten. Sind die Flossen der Guppys verletzt, dringen schnell Bakterien ein. Die Behandlung der Flossenfäule erfolgt durch eine Verbesserung der Wasserqualität und mit Enzianveilchen.

Pilzerkrankung

Guppys leiden häufig an Pilzerkrankungen. Zu erkennen ist die Krankheit an dem weißen Flaum am Körper und an den Flossen. Eine verletzte Schleimhaut bietet eine optimale Eintrittspforte für Pilzsporen. Aber auch mangelnde Hygiene im Becken fördert Pilzerkrankungen. Sind mehrere Guppys betroffen, sollte ein Aquariumfungizid verwendet werden.

Verstopfung

Scheidet der Guppy nur minimale oder gar keine Fäkalien aus und nimmt er nur sehr wenig Nahrung zu sich, leidet der Fisch unter Verstopfung. Zu beobachten ist außerdem ein leicht geschwollener Bauch und das betroffene Tier ruht meist auf dem Boden des Aquariums. Die Hauptursache dieser Erkrankung ist Überfütterung oder inkorrekte Ernährung. Gute Behandlungserfolge werden erzielt, wenn dem Aquariumwasser Magnesiumsulfat, Epsomsalz, zugesetzt wird, und zwar ein halber Teelöffel pro 4,5 Liter Wasser.

Wirbelsäulendeformationen

Guppys leiden häufig an einer Deformation der Wirbelsäule. Verkrümmte Wirbelsäulen sind ein Indiz für Inzucht. Mit den betroffenen Guppys darf nicht mehr gezüchtet werden.

Ichtyophtririus multifilis

Die Weißpünktchenkrankheit wird durch Erreger verursacht. Kleine, weiße Punkte breiten sich überwiegend von den Flossen über den ganzen Körper aus. Scheuern, Flossenklemmen und Apathie, daran erkennt man die Krankheit. Die Medikation muss aufgrund der Lebenszyklen der Erreger über mehrere Tage erfolgen. Gesunde, kräftige Guppys überstehen die Infektion häufig und bilden eine gewisse Immunität aus.

Tipps zur Behandlung

Mindestens 90 Prozent der Krankheiten sind eher umgebungsbedingt als pathologisch. Überdies brechen viele Erkrankungen nicht aus, wenn der Guppy nicht durch äußere Umstände geschwächt ist.

Medikamente sollten nur dann verabreicht werden, wenn man genau weiß, um welche Krankheit es sich handelt. Nicht zu vergessen: Vorbeugen ist besser als heilen.

Keine Panik

Selbst erfahrene Aquarianer reagieren panisch, wenn ein Guppy erkrankt. Werden jedoch sofort Medikamente in das Wasser geben, verändern sich die Wasserparameter und im schlimmsten Fall wird das gesamte Becken vergiftet. Regiert werden muss jedoch, wenn es sich um eine Epidemie handelt und mehrere oder sogar viele Guppys erkrankt sind.

Mehr Infos zum Thema:

Zierfischforum.info – Guppys bekommen krummen Rücken

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