ChatGPT – Chance oder Bedrohung?

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© Tumisu Pixabay.com

In unterschiedlichsten Branchen und Fachgebieten wird aktuell nach Anwendungsmöglichkeiten für Künstliche Intelligenz (KI) gesucht. Doch nur selten sorgen die dabei erzielten Fortschritte für so viel Aufsehen wie bei der erstmaligen öffentlichen Präsentation von ChatGPT Ende November 2022. Seither sind die zum Teil kontrovers geführten Diskussionen um den Sinn und Nutzen dieses Tools nicht verstummt. Doch was steckt wirklich dahinter, und handelt es sich eher um eine Chance oder um eine Bedrohung?

Was ist ChatGPT eigentlich genau?

Die Abkürzung GPT steht für “Generative Pre-trained Transformer” und spricht damit bereits ein wichtiges Merkmal an von ChatGPT an: Es handelt sich um den Prototyp eines Chatbots, der vorab für seine Aufgabe “trainiert” worden ist – und auch weiterhin ständig “dazulernt”.

Als Benutzerschnittstelle fungiert dabei ein textbasiertes Dialogsystem, das heißt, die Nutzerinnen und Nutzer geben ausformulierte Fragen beziehungsweise Aufgaben ein, die dann von ChatGPT bearbeitet werden. Als Arbeitsergebnis präsentiert der Chatbot anschließend einen entsprechenden Text.

Welche Vorteile und Nachteile hat ChatGPT?

Schon kurz nach dem Erscheinen von ChatGPT wurden sowohl euphorische Einschätzungen als auch erhebliche Befürchtungen laut. Positiv hervorgehoben wurden beispielsweise

  • ständige Aktualisierung des “Wissens” von ChatGPT durch maschinelles Lernen,
  • Zeitersparnisse bei Recherchen,
  • höhere Effizienz beim Erstellen von Texten
  • Unterstützung bei der Entwicklung von Ideen

Befürchtet wurden vor allem:

  • Betrugsversuche von Schülern und Studenten beim Erstellen von Hausarbeiten, Abschlussarbeiten und ähnlichen Prüfungsleistungen,
  • Verbreitung von Fehlinformationen
  • sprachliche Verarmung durch Dominanz allgemeiner und sich wiederholender Formulierungen.

Wo liegen die Grenzen von ChatGPT und welche Alternativen gibt es?

Die wichtigsten Grenzen von ChatGPT ergeben sich aus dem Zustandekommen der Informationen, auf die der Chatbot zugreifen kann. Jede verfügbare Information muss zunächst durch maschinelles Lernen aufgenommen worden sein. Daraus resultiert auch ein gewisses Aktualitätsdefizit. So reichen die Informationen, auf die ChatGPT zugreifen kann, nur bis zum Jahr 2021. Neuere Erkenntnisse, Entwicklungen oder Ereignisse kann der Chatbot somit bei der KI-basierten Erstellung von Inhalten nicht berücksichtigen. Ein weiteres Problem besteht darin, dass die KI nicht zu denselben Transferleistungen in der Lage ist wie der Mensch.

Daraus können Fehler resultieren, die jedoch nicht immer auf den ersten Blick erkennbar sind, vor allem, wenn es sich um Texte handelt, die ein gewisses Fachwissen in einem Gebiet voraussetzen, das nicht unbedingt zur Allgemeinbildung gehört. Inzwischen gibt es zu dem von OpenAI entwickelten ChatGPT verschiedene Alternativen. Teilweise ähneln sie ChatGPT, teilweise werden bestimmte Aspekte oder Funktionen, beispielsweise die Nutzung als Suchmaschine, in den Vordergrund gestellt. Die hier für ChatGPT skizzierten Probleme und Grenzen sind dort jedoch analog vorhanden.

Weblink: Onlinemarketing-mastermind.de ChatGPT Alternativen

Fazit: Hilfreich, aber mit erheblichen Einschränkungen

Zusammenfassend lässt sich somit festhalten, dass ChatGPT ein interessantes Hilfsmittel für unterschiedliche Arten geistiger Arbeit sein kann. Das gilt vor allem dort, wo es die Recherche von Inhalten oder die Erstellung von kurzen, inhaltlich weniger anspruchsvollen Texten geht. Ohne kritische Prüfung und Überarbeitung sollten KI-basierte Texte jedoch nicht verwendet werden. Zu groß ist dabei das Risiko, dass sich Fehlinformationen einschleichen oder schlicht und einfach Nonsens produziert wird.