Vielfalt der Berufe im Bergischenboten
© Alexas_Fotos / Vielfalt der Beruf - Themenreihe Berufsorientierung

Beruf & Berufsbild: Ergotherapeut

Ergotherapeut – Ein Beruf mit vielfältigen Aufgaben

Als Ergotherapeut arbeitest du mit Menschen jeden Alters, die aufgrund von körperlichen, geistigen oder psychischen Einschränkungen Schwierigkeiten im Alltag haben. Deine Aufgabe ist es, diesen Menschen dabei zu helfen, ihre Selbstständigkeit und Lebensqualität zu verbessern. Dabei geht es nicht nur um die Wiederherstellung von körperlichen Fähigkeiten, sondern auch um die Förderung von geistigen und sozialen Kompetenzen.

Um als Ergotherapeut arbeiten zu können, benötigst du eine dreijährige Ausbildung, die sowohl theoretische als auch praktische Inhalte vermittelt. Während deiner Ausbildung lernst du, wie du individuelle Therapiepläne erstellst und umsetzt, wie du Hilfsmittel auswählst und anpasst und wie du mit anderen Fachkräften zusammenarbeitest.

Nach deiner Ausbildung hast du die Möglichkeit, in verschiedenen Arbeitsfeldern tätig zu werden. Du kannst in Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen, Pflegeheimen oder auch in eigener Praxis arbeiten. Auch eine Spezialisierung auf bestimmte Bereiche wie Pädiatrie oder Geriatrie ist möglich.

Als Ergotherapeut hast du einen abwechslungsreichen Beruf, der viel Einfühlungsvermögen und Kreativität erfordert. Du arbeitest eng mit deinen Patienten zusammen und unterstützt sie dabei, ihre Ziele zu erreichen. Dabei ist es wichtig, dass du dich auf jeden Patienten individuell einstellst und auf seine Bedürfnisse eingehst.

Wenn du dich für eine Ausbildung zum Ergotherapeuten interessierst, solltest du Freude am Umgang mit Menschen haben und dich für medizinische und psychologische Zusammenhänge interessieren. Auch eine hohe Belastbarkeit und Flexibilität sind in diesem Beruf von Vorteil.

Ausbildung

Um als Ergotherapeut arbeiten zu können, ist eine Ausbildung an einer staatlich anerkannten Ergotherapieschule notwendig. Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und ist dual aufgebaut, das heißt, sie besteht aus theoretischem Unterricht an der Schule und praktischen Einsätzen in verschiedenen Einrichtungen.

Die theoretischen Inhalte der Ausbildung umfassen unter anderem Anatomie, Physiologie, Psychologie, Pädagogik und Soziologie. Auch medizinische Grundlagen wie Krankheitsbilder und Therapieformen werden vermittelt. In den praktischen Einsätzen sammeln die angehenden Ergotherapeuten Erfahrungen in verschiedenen Bereichen wie der Geriatrie, Pädiatrie oder Psychiatrie.

Am Ende der Ausbildung steht eine staatliche Prüfung an, die aus einem schriftlichen, einem praktischen und einem mündlichen Teil besteht. Bei erfolgreichem Abschluss erhalten die Absolventen den Titel „staatlich anerkannter Ergotherapeut“.

Jobchancen nach der Ausbildung zum Ergotherapeuten

Ergotherapeuten haben gute Jobchancen nach der Ausbildung. Die Nachfrage nach ergotherapeutischen Leistungen steigt stetig an, da immer mehr Menschen aufgrund von Krankheiten oder Unfällen auf Unterstützung angewiesen sind. Auch der demografische Wandel trägt dazu bei, dass die Nachfrage nach ergotherapeutischen Leistungen steigt. Ergotherapeuten können in verschiedenen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Rehabilitationseinrichtungen, Pflegeheimen oder Praxen arbeiten. Auch eine Selbstständigkeit ist möglich.

Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Ergotherapeuten

Ergotherapeuten haben zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, um sich beruflich weiterzuentwickeln und ihre Kompetenzen zu erweitern. Hier eine Liste mit 5-10 passenden Weiterbildungen:

  • Handtherapie: Spezialisierung auf die Behandlung von Handverletzungen und -erkrankungen
  • Neurorehabilitation: Weiterbildung zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall oder Parkinson
  • Pädiatrie: Spezialisierung auf die Behandlung von Kindern und Jugendlichen
  • Psychiatrie: Weiterbildung zur Behandlung von psychischen Erkrankungen
  • Gerontologie: Spezialisierung auf die Behandlung älterer Menschen
  • Arbeitstherapie: Weiterbildung zur Unterstützung von Menschen bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsalltag
  • Manuelle Therapie: Weiterbildung zur Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates
  • Bobath-Konzept: Weiterbildung zur Behandlung von neurologischen Erkrankungen mit speziellen Techniken
  • Therapeutisches Klettern: Weiterbildung zur Anwendung von Klettertechniken in der Therapie

Gehalt als Ergotherapeut nach der Ausbildung in Deutschland

Das Gehalt als Ergotherapeut nach der Ausbildung variiert je nach Bundesland, Arbeitgeber und Berufserfahrung. Laut der Bundesagentur für Arbeit liegt das durchschnittliche Bruttojahresgehalt bei etwa 30.000 bis 35.000 Euro. In der Regel starten Ergotherapeuten mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.000 bis 2.500 Euro brutto im Monat.

Je nach Arbeitgeber und Berufserfahrung kann das Gehalt jedoch auch höher ausfallen. So können Ergotherapeuten in Krankenhäusern oder Rehakliniken beispielsweise ein höheres Gehalt erwarten als in einer Praxis. Auch eine Spezialisierung auf bestimmte Bereiche wie Pädiatrie oder Geriatrie kann sich positiv auf das Gehalt auswirken.

Zusätzlich können auch Weiterbildungen und Fortbildungen das Gehalt als Ergotherapeut erhöhen. So können beispielsweise eine Weiterbildung zum Fachtherapeuten oder eine Fortbildung im Bereich Handtherapie zu einem höheren Gehalt führen.

Weiterführende Links für den Beruf Ergotherapeut

Relevante Webseiten oder Verbände:

Jobbörsen:

Der Deutsche Verband der Ergotherapeuten e.V. und der Bundesverband der Ergotherapeuten Deutschlands e.V. sind wichtige Anlaufstellen für Ergotherapeuten. Hier finden sie Informationen zu aktuellen Entwicklungen im Berufsfeld, Fortbildungsangeboten und rechtlichen Rahmenbedingungen. Ergotherapie-Jobs.de und StepStone sind Jobbörsen, auf denen Ergotherapeuten nach passenden Stellenangeboten suchen können.